Jubel in Bremerhaven: Thomas Popiesch ist DEL-Trainer des Jahres

10. März 2018

Thomas Popiesch ist am Sonnabend zum Trainer des Jahres in der DEL gekürt worden. Die Ehrung fand am späten Abend im Rahmen der DEL-Gala in Straubing statt.

Popiesch bekommt die meisten Stimmen

Der Coach der Fischtown Pinguins war mit Don Jackson (EHC Red Bull München) und Pat Cortina (Schwenninger Wild Wings) für die Auszeichnung nominiert worden. Am Ende bekam Popiesch die meisten Stimmen der Jury. Die Manager und Trainer aller DEL-Klubs, die Mitarbeiter der Eishockey News sowie die Experten von Telekom Sport beteiligten sich an der Wahl. „Die Auszeichnung ist eine große Ehre und ich bin sehr stolz darauf“, sagte Popiesch bei der Gala in Straubing.

2017 siegt Rob Wilson

2017 hatte Popiesch den Titel noch knapp verpasst. Damals setzte sich Rob Wilson durch, der Trainer der Thomas Sabo Ice Tigers.

Popiesch coacht den Außenseiter

Für viele Insider kam das Ergebnis 2018 nicht überraschend zustande. Immerhin konnte sich Popiesch mit den Pinguins in diesem Frühjahr zum zweiten Mal in Folge für die Playoffs qualifizieren. Dabei waren die Bremerhavener in den Spielzeiten 2016/2017 und 2017/2018 jeweils als krasser Außenseiter an den Start gegangen.

Sehr guter Taktiker

Dem 52 Jahre alten Popiesch ist es gelungen, mit kleinem finanziellen Budget eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen. Er bildet aus ehrgeizigen, unbekannten Profis ein eingeschworenes Team. Und nicht nur das: Die Mannschaft ist taktisch immer sehr gut eingestellt. Popiesch und den Spielern gelingt es immer wieder, auch qualitativ deutlich besser besetzte Gegner auszubremsen.

Vier Jahre Gefängnis in Bautzen

Popiesch verfügt über eine außergewöhnliche Biografie. Der gebürtige Berliner ist in der DDR aufgewachsen und galt dort als riesiges Eishockeytalent. Popiesch sah seine Zukunft aber im Westen. 1982 scheiterte ein Fluchtversuch. Popiesch landete für vier Jahre im berüchtigten Bautzener Gefängnis.

MDR-Reportage über das Leben von Thomas Popiesch:

Profikarriere im Westen

1989 unternahm der heutige Coach der Pinguins einen zweiten Fluchtversuch. Diesmal ging alles klar. Popiesch startete 1990 seine Profikarriere im Westen. Bis 2006 verdiente er sein Geld als Eishockeystürmer. Popiesch spielte für Duisburg, Frankfurt, Krefeld, Nürnberg, Grefrath, Erding und Essen.

Seit 2016 in Bremerhaven

Danach stieg Popiesch ins Trainergeschäft ein. Über Ratingen, Weißwasser und Dresden kam Popiesch Anfang 2016 zu den Fischtown Pinguins.

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Autor: André Klatt