Pinguins feiern Sieg im Jubiläumsspiel

25. März 2021

Schöner geht es nicht. Es war ein Eishockeyspiel für Schwärmer, das die Fischtown Pinguins bei ihrem Jubiläum zeigten. Nicht nur, dass sie inihrem 250. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga die AdlerMannheim schlugen, die beste Mannschaft der Liga. Sie taten das gleich mit 5:0. Und ein Tor war schöner als das andere!

Zum Jubiläum müsse ein besonders schillernder Moment her, dachten sich wohl die drei Slowenen im Pinguins-Sturm und er- zielten mit dem 3:0 in der 40. Mi- nute einen Treffer, wie er schöner nicht sein kann: Miha Verlic legt den Puck auf Ziga Jelic, der lässt mit einem Kringel seinen Gegenspieler aussteigen und bedient Jan Urbas. Genialer Move, freie Schussbahn für den Topstümer. Doch der legt noch einen drauf, legt brillant weiter auf Miha Ver- lic, und der muss den Puck nur noch ins Tor schieben. Wunder- schön. Der Höhepunkt eines großartigen Mitteldrittels der Pin- guins. Und sicherlich Platz eins in der wöchentlichen Highlight- Show von „Magentasport“. „In dem Moment ist alles aufgegangen, und dann macht es Spaß, den Jungs zuzuschauen“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch: „Aber vorher musst du die Zweikämpfe gewinnen und die Räume schaffen. Am Ende war es natürlich ein wunderschönes Tor.“ Und eines, das den Sieg der Pinguins vorzeitig sicherte.

Mannheim hatte stark begonnen, aber die Pinguins spielten sehr konzentriert, und sie rann- ten, rannten, rannten. Einer Mannschaft, die gegen Mann- heim bestehen will, bleibt nichts anderes übrig. „Gegen eine Top- Mannschaft wie Mannheim war es für uns wichtig, mit sehr viel Einsatz und Energie aufs Eis zu gehen. Man darf sich keine Unaufmerksamkeit leisten“, sagte Popiesch. Das Jubiläum der Pinguins war auch ein persönliches für ihn, denn er stand bei allen 250 DEL-Spielen der Bremerhavener an der Bande. 124 davon gewannen die Pinguins. Eine tolle Quote für einen ewigen Außenseiter.

Das waren die Pinguins auch gestern, aber es scherte sie wenig. Mannheim ließ zu Beginn kaum Schüsse in Tornähe zu. Ein einzi- ges Mal war das im ersten Drittel anders, als Alex Friesen mit ei-nem klugen Kurzpass mit Gefühl dafür sorgte, dass Dominik Uher freie Schussbahn hatte. Und der traf zum 1:0 (19.).

Mannheim wollte das umgehend korrigieren. In der 24. Mi- nute waren die Adler in Überzahl, und sie bewegten den Puck derartig schnell durchs Angriffsdrittel der Pinguins, dass ihnen schwindelig werden musste. Dominik Uher spielte die kompletten zwei Minuten durch, er kam nicht ein- mal zum Wechseln. Doch die Pinguins rackerten und kassierten kein Gegentor. Ein Schlüsselmoment. Denn Sekunden danach waren sie selbst in Überzahl und schossen ein Tor, das das Gleichgewicht des Spiels ändern sollte. Jan Urbas und Stanislav Dietz hatten die Ruhe im Passspiel an der blauen Linie, so dass Dietz einen präzisen Fernschuss anbringen konnte. Der Puck schlug zum 2:0 (26.) ein.

Das 2:0 ändert das Spiel Mannheim war wie von Sinnen, die Pinguins hatten von nun an Raum und viel mehr Zeit. Und nun plötzliche Chance um Chance. Das Traumtor zum 3:0 war die Krönung dieser großartigen Offensivphase der Pinguins.

Die Pinguins hielten die Konzentration und Einsatzbereitschaft auch im Schlussdrittel hoch und ließen bei den Adlern gar nicht erst das Gefühl aufkommen, dass noch etwas möglich wäre. So kassierte Mannheim die erst fünfte Saisonniederlage und blieb zum ersten Mal in dieser Saison ohne eigenes Tor. Für Brandon Maxwell war es der zweite Shut-out. Aber „Big Max“ blieb bescheiden: „Shut-outs sind immer das Ergebnis einer Mannschaftsleistung. Wir waren mit unseren letzten Spielen nicht zu- frieden, diesmal haben wir gezeigt, wie wir spielen können.“ Und sie haben (anders als in manchen Spielen zuvor) auch gezeigt, dass sie sich nichts gefallen lassen. Nachdem Dennis Reul kurz vor Schluss Pinguins-Stürmer Dominik Uher schmutzig gecheckt hatte, warf sich Tye McGinn für seinen Kollegen in die Bresche und ging dem Adler- Verteidiger an den Kragen.

Autor: André Klatt